KULTUR Enock Maguru Charway stellt Werke im Bürgerbüro aus – Sonnabend Eröffnung
In Enock Maguru Charways Brust schlagen drei Herzen: eines für den Fußball, eines für die Kunst und eines neuerdings für das Kfz-Handwerk.
Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 3.8.2017

„Alles unter einen Hut zu bringen ist nicht immer leicht“, erzählt der Mittelfeldspieler vom VfL „Germania“ Leer. Dennoch hat der 26-jährige
Afrikaner neben dem Fußballtraining und der im vergangenen Jahr begonnenen Lehre zum Kfz-Mechatroniker die Zeit gefunden, seine
Kunstausstellung „Emotions“ (Gefühle) vorzubereiten. Die wird am Sonnabend, 5. August, um 11 Uhr in der Kleinen Galerie im SPD-Bürgerbüro in Wittmund eröffnet. Dass seine Bilder gesehen werden, „liegt ihm sehr am Herzen“, berichtet Christine Ribani. Die Jugendmigrationsberaterin des AWO-Kreisverbandes im Landkreis Leer unterstützt ihn bei seinen Projekten. Die Bilder des studierten Künstlers wurden sogar schon im Völkerkundemuseum in Hamburg präsentiert. In Ghana besuchte Charway
für dreieinhalb Jahre eine Hochschule für bildende Künste. „In Afrika können Talente auch von ihrer Arbeit leben, Geld verdienen“, sagt er. In Deutschland sehe er da keine großen Perspektiven. Umso glücklicher ist er über seine Lehrstelle. Auch das Kfz-Handwerk hat für ihn etwas Kreatives. Ähnlich sei es
auch in der Kunst. Charway arbeitet so lange an seinem Bild, bis die Farben perfekt zu dem passen, was er vermitteln will. Das kann dann auch mal mehrere Monate dauern. „Die Arbeiten spiegeln meine Gefühle wider“, erklärt der Picasso-Fan. Ein Jahr habe er an seinen abstrakt, figürlichen Bildern speziell zum Ausstellungstitel gearbeitet. „Überleben“, „Meine Schweigezeit“, „Die Verbindung“ oder „Halcyon“ (Glücklich) heißen einige seiner Malereien.
Über die Farben und Gesichter transportiert er seine Eindrücke auf die Betrachter. 2009 kam Charway nach Deutschland. „Des Fußballs wegen“,
sagt der Afrikaner. In Ghana habe er in der ersten Liga im Verein „Hearts of Oak“ gespielt. Sehr erfolgreich sogar. Allerdings wollte er seine Karriere
weiter aufbauen. Zunächst spielte er in anderen Ländern, bis er in Leer Fuß
fassen konnte. Mittlerweile ist der Ballvirtuose in der Szene bekannt.