Krankenhaus kann für Zukunft planen.
Mehrheitsgruppe im Kreistag bekräftigt Bündnis mit Wittmunder Klinik.
CARE – Während eines Klinik-Besuchs der Mehrheitsgruppe Rot-Grün- Plus im Wittmunder Kreistag hat deren Sprecher Heinz Buss (SPD) für die fortwährende Eigenständigkeit des Krankenhauses in der Harlestadt plädiert.
Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 3.3.2018

Allerdings mahnte der Sozialdemokrat, dass Bund und Land mehr tun müssten, um die Klinik überlebensfähig zu halten. Der grundlegende Umbau des OP-Traktes und der Intensivstation ist zukunftsweisend. „Der Blick geht nach vorne“, betont Geschäftsführer Ralf Benninghoff. Man wolle ein modernes Krankenhaus in Wittmund. Politiker des Kreistages plädieren dafür, dass das Krankenhaus eigenständig bleibt.
VON CARSTEN REIMER – Die Tür mit der Aufschrift „Kein Zutritt – OP-Bereich“ passieren die Mitglieder der Mehrheitsgruppe Rot- Grün-Plus im Wittmunder Kreistag ohne Notiz davon zu nehmen. Seit 2016 wird der Trakt, in dem sich auch die Intensivstation befindet, umgebaut. 8,5 Millionen Euro kostet diese Maßnahme – 40 Prozent davon steuert der Landkreis als Eigenanteil bei. Dessen politische Entscheidungsträger wollen nun nachsehen, wo das Geld geblieben ist. Weder für Geschäftsführer Ralf Benninghoff, noch Chefarzt Dr. Hagen Behnke ist dieses Interesse am Blick hinter die Klinik-Kulissen ein Problem. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut“, betont Gruppensprecher Heinz Buss (SPD), „die Kreispolitik insgesamt unterstützt das Krankenhaus“. Und genau deshalb gebe es auch wenig Streit, sagt Benninghoff, der Blick gehe nach vorne. Für die knapp 400 Mitarbeiter und die jährlich mehr als 8000 Patienten bedeutet das wiederum, dass Medizin und Politik sich in einer entscheidenden Frage einig sind: Bleibt die Klinik in Zeiten vieler Fusionen unabhängig? „Wir müssen schauen, wo wir Synergieeffekte erzielen können“, erläutert der Sozialdemokrat, „aber die Eigenständigkeit soll bestehen bleiben.“ Geradezu ritualisiert votiert das Kreisparlament stets dafür, die Defizite der gemeinnützigen GmbH auszugleichen: Auf 740 000 Euro belief sich das Minus für das Geschäftsjahr 2016, knapp 100 000 Euro weniger als im Vorjahr. Der finanzielle Trend ist also durchaus positiv – der neue OP-Trakt kann diesen Effekt verstärken. „Dadurch, dass alle Operationssäle nebeneinander liegen, können wir uns besser unterstützen“, erklärt Hagen Behnke, „die Abläufe werden geschmeidiger.“ Auch im Klinikalltag ist Zeit Geld. Eine zusätzliche OP-Stunde kostet rund 500 Euro. „Mal davon abgesehen“, sagt der Mediziner, „dass ein anderer Patient deshalb länger warten muss.“ Ein wenig Geduld ist allerdings bezüglich des Umbaus gefordert: Bis Mitte 2019 soll er abgeschlossen sein.
Ein Video-Beitrag unter: www:harlinger.de