Enge Kooperation mit Bürgern und Verwaltung
PARTEITAG Holger Heymann legt Vorsitz im SPD-Kreisverband nieder – Ausblicke auf die künftige Fraktionsschwerpunkte
19 Punkte umfasst das Zukunftspapier, das Grüne, BfB, Linke und SPD gemeinsam erstellt haben.
Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 25.10.2016

VON THORSTEN SOLTAU

WITTMUND – Mit dem Verweis auf Themen wie die Modernisierung des Landkreises, Bürgerbeteiligung und ein Sportstättenentwicklungskonzept hat der außerordentliche Parteitag des SPD-Kreisverbands Wittmund am vergangenen Freitag Einblicke in die zukünftige Schwerpunktarbeit gegeben. Bevor jedoch das von Grünen, BfB, Linke und SPD erarbeitete Zukunftspapier vorgestellt wurde, blickte der bisherige Vorsitzende Holger Heymann in einem launig verfassten Rückblick auf seine bisherige politische Karriere zurück – von den Anfängen bis zur Wahl als künftiger Landrat. Mit der erfolgten Wahl zum Landrat gehe der „Schlussstrich unter gewissen Dingen“ einher, formulierte Heymann den notwendigen Rücktritt als Vorsitzender des Kreisverbands. Für den künftigen Landrat gab es im Anschluss nicht nur Lob und Anerkennung, sondern auch stehende Ovationen. Diese hielten auch an, als Heymanns Nachfolger Jens Multhaupt mit 47 von 48 Stimmen bei einer Enthaltung mit deutlicher Mehrheit ernannt wurde. Auf Kai-Uwe Lassowski aus Friedeburg entfielen als stellvertretender Vorsitzender 45 der Ja-Stimmen bei einer ungültigen sowie einer Nein-Stimme und einer Enthaltung. Heinz Buss stellte im Anschluss an die Wahlen das von der Gruppe Rot/ Grün/Plus erarbeitete Zukunftspapier vor, das 19 verschiedene Themen von politischer Bedeutung aufgreift. So solle künftig über ein Personalentwicklungskonzept „rechtzeitig Nachwuchs in allen Verwaltungsebenen erhalten“ sowie die Zusammenarbeit mit anderen Landkreisen intensiviert werden. Generell werde der Bürgerwille in der kommenden Legislaturperiode stärker miteinbezogen: Ab 2018 soll es deshalb die Möglichkeit eines Bürgerhaushalts geben, in dem die Einwohner mit ihrer Meinung und ihrem Willen miteingebunden würden. Heinz Buss sprach die Notwendigkeit an, die Bildungschance für Kinder, unabhängig von der sozialen Herkunft, anzuheben. Dazu müsse „die Schulentwicklungsplanung vorangebracht und Inklusion konsequent umgesetzt werden“. Für diesen Prozess sei man jedoch auf Unterstützung angewiesen, so Buss: „Dazu brauchen wir Schulentwicklungshelfer.“ Projekte des Landkreises wie der Präventionsrat Harlingerland und der mobile Dienst für förderungsbedürftige Schüler stehen ebenfalls auf der Liste der zu unterstützenden Einrichtungen. Im Bereich der gesellschaftlichen Themen sprach sich die Gruppe für die Sanierung des Wittmunder Stadions aus. Dazu werde auf eine Vereinbarung zwischen Landkreis und Stadt hingearbeitet, erklärte Heinz Buss. Als Ziel werde angestrebt, die Sportstätte an die Stadt Wittmund zu übertragen und dabei den Schulsport sicherzustellen. In Bezug auf die lokale Wirtschaft plädierte Rot/ Grün/Plus für einen „Zuzug von in- und ausländischen Fachkräften“. Auf Landesebene solle zudem für ländliche Regionen ein zentraler und mobiler Dolmetscherpool für die erste Kontaktaufnahme mit Migranten eingerichtet werden. Im Anschluss stellten sich die Kandidaten um das Bundestagsamt in der Nachfolge Karin Evers-Meyer vor). Jens Multhaupt überreichte zum Ende der Veranstaltung der ausscheidenden Kassierin Brigitte Dirks für ihre geleistete Arbeit einen Blumenstrauß als Anerkennung. Ihr gewählter Nachfolger ist Dr. Michael Kühn.