Die SPD Ratsfraktion weist die Vorwürfe vom Bürgermeister Claußen, indem er der SPD unterstellt die Rückstellung der Änderung zur Parkregelung in Carolinensiel sei ein „Schlag ins Gesicht für den Ortsvorsteher Siebo Lübben“, weit von sich.
Die im Harlinger zitierte Aussage von Claußen ist unsachlich und nicht zielorientiert, so der SPD Fraktionsvorsitzender Jens Multhaupt.

Seit dem März 2014 beschäftigt sich die Stadtverwaltung, in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher Lübben, bereits mit dem Parkplatzproblem in Carolinensiel. Hauptsächlich geht es um insgesamt 156 Parkplätze die gebührenpflichtig werden sollen. Ausgelöst wurde dies durch Inselbesucher, die ihre Autos über Wochen hinweg an den Straßen im Sielort abstellen, um so die Parkplatzgebühren in Harlesiel einzusparen.
Das die Stadt das Thema mit der Parkregelung im gesamten angegangen ist macht natürlich Sinn, da es in Carolinensiel im allgemeinen große Parkprobleme gibt.
Unter dem Strich fehlt für die vielen Gäste großflächiger Parkraum. „Dies mahnt auch immer der SPD Ortsvorsteher Siebo Lübben an und ist ebenfalls eine Hauptforderung im jetzt veröffentlichen Tourismusleitbild“, so Multhaupt. Im Straßenausschuss wurde die neue Parkregelung ausführlich behandelt, auch hier wies SPD-Ratsherr Eike Cornelius auf die generelle Problematik in Carolinensiel hin. Zudem bedauerte Cornelius, dass die Carolinensieler Ratsherren nicht zu den jeweiligen Vorortterminen von der Verwaltung eingeladen wurden um im Vorfeld die einzelne Problemfelder zu erkennen und beheben. In den Ausschusssitzungen und im Nachhinein sind deshalb sehr viele Fragen aufgekommen. Dies wurde auch von der Stadtverwaltung bestätigt. "Es werde sicherlich später an einigen Punkten nachgearbeitet werden müssen, da in dem jetzigen Konzept lange nicht alles bedacht worden ist", so heißt es in einer Mail der Verwaltung an die Carolinensieler Ratsherren. In den letzten Tagen ergaben sich daher viele Gespräche mit besorgten Anwohnern, Gewerbebetrieben und deren Mitarbeiter. Ausführlich, sachlich und immer zielorientiert wurden die noch offenen Problemfelder diskutiert. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass es einige Bewohner im Ortskern gibt, die keine Möglichkeit zur Schaffung von Parkplätzen haben. Dies muss durch die Verwaltung nochmals genau geprüft werden und für alle entsprechende Anwohner sollten Anwohnerparkausweise ausgestellt werden, so der Carolinensieler Multhaupt. Ein weiteres Problem sehen die Gewerbetreibenden, die keine Möglichkeit zur Schaffung von weiteren Kunden und Mitarbeiterparkplätzen haben. Auch hier müssen Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Einfach zu sagen, es können Monats-Saison oder Jahresparkausweise gekauft werden, ist hier sicherlich zu kurz gedacht. Hier gehören Stadt und Gewerbetreibende an einem Tisch um ein für alle zufriedenes Konzept zu erarbeiten, so die Forderung der SPD.
„So wie die Regelung jetzt vorgeschlagen ist, kann diese vom Grundsatz mitgetragen werden und es ist ein erster Schritt um die Parkplatzproblematik einiger Maßen in den Griff zu bekommen“, so Cornelius. Aber dennoch wird nach Meinung vieler Carolinensieler die Parkproblematik nur in andere Straßen verschoben. Vor allem in die Bahnhofsstraße nach dem Kreisel in Richtung Jever und in die Gerhard-Tjarks-Straße. Hier sind bereits in der Vergangenheit wegen dem Inselverkehr und einiger Dauerparker, gewaltige Verkehrsprobleme aufgetreten. "Dann dort einfach wieder Schilder mit absolutem Halteverbot aufzustellen, hilft nicht weiter“, so heißt es in der Pressemitteilung der SPD. Was fehlt ist eine Aussage zur Schaffung von zusätzlichem Parkraum für die Gäste, Mitarbeiter der hiesigen Gewerbetreibenden und Anwohnern. Auch für das Seniorenheim Carolinum sind keine Parkplätze vorhanden. Dies wurde auch immer wieder vom Ortsvorsteher Lübben gefordert, so der SPD Fraktionsvorsitzender Multhaupt. Leider war der Ortsvorsteher Lübben im Urlaub und konnte in die jetzigen Gespräche nicht mit einbezogen werden. Dies ist uns aber sehr wichtig, so Multhaupt. Das ist der eigentliche Grund, warum die Vorlage zur weiteren Beratung zurückgewiesen wurde. Es soll jetzt eine Bürgerversammlung geben, wo alle Problemfelder nochmals behandelt werden. Nur dies ist sach – und zielorientiert und kein Schlag ins Gesicht, so die SPD Fraktion.