Zu einem Informationsaustausch besuchte die SPD Stadtratsfraktion die zwei Windparks „Abends Nord“ und „Blersum“. Die Geschäftsführer der Windparks Gerd Puse und Theo Eilers stellten den SPD Fraktionsmitgliedern den Fortschritt der Baumaßnahmen anschaulich dar. Zehn der insgesamt 13 Anlagen sind bereits komplett aufgebaut und die Fertigstellung und Inbetriebnahme der auf 300 ha gelegenen zwei Windparks steht unmittelbar bevor.

Im Rahmen des Repowerings müssen innerhalb von einem Jahr die 25 alten und kleineren Anlagen abgebaut sein. Die alten Anlagen sollen danach verkauft werden. Laut Aussage der von Puse und Eilers laufen hierzu aber noch Verhandlungen. Ein vielversprechender Markt ist aber durchaus in Italien und Nigeria vorhanden, so die Geschäftsführer. Das Repoweringkonzept der Windkraftanlagen im Stadtgebiet Wittmund verfolgen die Bürger sehr genau, so der SPD Fraktionsvorsitzende Jens Multhaupt. Leitfaden hierzu ist das im Juni 2011 erstellte und vom Stadtrat beschlossene Grundsatzpapier, indem der Wildwuchs der vielen kleinen Anlagen ein Ende gesetzt wird und die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung geschaffen wurde. Auch wurden die Belange der Menschen, die von den Erweiterungen der Winparks betroffen sind, von der SPD Fraktion im Stadtrat durchgesetzt. So wurde eine geplante Fläche für weitere Windkraftanlagen zwischen Nenndorf und Blersum aufgrund vieler Einwendungen der Bürger vor Ort nicht mehr bebaut. Der Bauleiter der Windparks von der Firma Enercon erklärte die erforderlichen Bauabschnitte und die damit zusammenhängenden logistischen Schritte, bis eine Windkraftanlage in Betrieb gehen kann. So musste zum Beispiel der Kreuzungsbereich in Abends zur Einfahrt in die Windparks erweitert werden, damit vor allem die bis zu 60 m langen Transporter für die Flügel ungehindert passieren konnten. Insgesamt wurden drei Brücken gebaut, damit die gesamte Zulieferung der Anlagenteile nur über Abends angefahren werden konnte und nicht, wie Anfangs geplant, auch über Hattersum und Blersum. Die Brücken und Baustraßen bleiben als Zugang für spätere Wartungsarbeiten an den Windkraftanlagen bestehen, werden allerding für die Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich sein. Imposant waren die technischen Details zur Erstellung einer Anlage. So wurden alleine zwischen 60 und 70 Betonpfähle bis zu 23 m tief in den Boden des Fundamentes gerammt. Der Turm wird dann aus insgesamt 29 Etagen aufgebaut, wobei 27 Etagen aus Beton und die zwei letzten Etagen aus Stahl bestehen. Auf dem dann 135 m hohen Turm wird dann das Maschinenhaus mit den drei einzelnen 50 m langen Flügen montiert. In Spitzenzeiten waren bis zu 120 Mitarbeiter in den zwei Windparks beschäftigt. Die Geschäftsführung zeigte sich mit dem Bauvorschritt der Windparks zufrieden. Zwar bereiteten die schwierigen Windverhältnisse Anfang des Jahres Probleme, die verlorene Zeit sei aber mittlerweile wieder aufgeholt. Bis Ende diesen Jahres werden die 13 neuen Anlagen dann bis zu 160 Millionen Kilowatt ins Netzt einspeisen können. Dies entspricht einem Stromverbrauch von ca. 45.000 Haushalte. SPD Fraktionsvorsitzender Jens Multhaupt zeigte sich davon überzeugt, dass im Rahmen der geforderten Energiewende, das System des Repowering bereits vorhandener aber leistungsschwacher Windenergieanlagen durch Ersatz leistungsfähigerer Windgeneratoren und deren Konzentration zu Windparks hier im Wittmunder Stadtgebiet beispielhaft im Sinne der Bürger umgesetzt wird.