In Niedersachsen gibt es mit Rund 400 Wölfen und 44 Rudeln sowie weiteren Einzeltieren keine akute Gefährdung der Art mehr, sodass eine aktive Steuerung des Bestands möglich sein muss“, so die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (SPD) nach ihrem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Landvolks Wittmund Günter Lüken zur aktuellen Diskussion über den Wolf in den Landkreisen Friesland und Wittmund. Begleitet wurde das Gespräch mit den von Wolfsrissen unmittelbar betroffenen Landwirten durch die SPD Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin Karin Emken, Elke Hildebrandt, Ortsvorsteherin in Wiesede/Upschört und Friedeburgs Ortsvorsteher Hans-Herrmann Lohfeld.

„Gerade die aktuellen Berichte von vielen Wolfsrissen in unserer Region zeigen, dass wir Regularien brauchen, die im Fall einer Bedrohung eine Entnahme der Problemwölfe ermöglichen“, so Möller.

„Natürlich sind Anwohner:innen und insbesondere auch Nutztierhaltende vor Ort eingeschüchtert und unsicher. Nahbegegnungen, wie sie in Cleverns der Fall waren, sind nicht nur besorgniserregend, sie erzeugen auch Sorgen und Ängste bei den Erziehungsberechtigten, aber eben auch bei Tierhaltern“, unterstrich Siemtje Möller, selbst Mutter von zwei Kindern.

Die SPD-Politikerin lobte die Arbeit des zuständigen Umweltministeriums: „Das Ministerium unter der Führung von Olaf Lies beobachtet die Bewegungen der Wolfsrudel in Niedersachsen sehr genau. Sollte ein einzelner Wolf oder ein ganzes Rudel auffällig werden, können umgehend Maßnahmen erlassen werden. Dazu gehört natürlich auch der Abschuss eines Tieres.“ Genau diese Genehmigung wurde jetzt für den Wolf erteilt, der sich im Bereich Cleverns-Sandel-Friedeburg bewegt. „Mit zielgerichteten und an die Situation vor Ort angepassten Maßnahmen ermöglichen wir so einerseits die Rekultivierung des Wolfes, können jedoch auch dort schnell eingreifen, wo er dem Menschen zu nahekommt“, so Möller. Auch der aktuelle Vorschlag von Minister Lies eine jährliche Abschuss-quote einzuführen sei ein gangbarer Weg. Eine weitere Möglichkeit wäre ein aktives Wolfsmanagement, wie vom Landvolk gefordert. „Wichtig ist, dass wir den Menschen die Sicherheit geben, dass weder sie noch ihre Tiere von der Wolfspopulation bedroht sind und im Fall der Fälle schnell eingreifen können. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass der Wolf lange als ausgerottet galt und auch heute noch als streng geschützte Tierart gilt", so die Abgeordnete.