Eigentlich wäre das Betreuungsgeld schon beschlossene Sache. Im Juni dieses Jahres blamierte sich die Berliner Koalition aus Union und FDP aber bei der Abstimmung im Bundestag zum Betreuungsgeld.

Es kamen damals nicht genug Abgeordnete zusammen und das nach den Worten des Wittmunder Kreisvorsitzenden Holger Heymann „unsinnige Betreuungsgeld“ konnte nicht beschlossen werden. „Zum Glück“ ist es damals so gekommen ergänzt die Wittmunder Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Helga Knoblich. Nach Worten der beiden handelt es sich um eine „unsoziale Fernhalteprämie“, die sogar in den Kreisen der Union auf teilweise Ablehnung treffe. „Wir müssen das Geld sinnvoll nutzen. Beispielsweise für den Ausbau der Krippen“, sind sich die beiden einig.
Das Betreuungsgeld sollte nach den Plänen der Koalitionsspitzen von CDU, CSU und FDP vom 6.11.2011 ab 2013 für Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen, bundesweit eingeführt werden. Vorgesehen ist, dass Eltern, die ihre Kinder im zweiten Lebensjahr nicht in einer öffentlichen Kita betreuen lassen, ab Januar 2013 100 € pro Monat erhalten. 2014 soll die Leistung auf 150 € erhöht und auf Kinder im dritten Lebensjahr ausgeweitet werden.
Der bundesweit hohe Wellen schlagende Protest gegen diese Planung soll nun auch in Wittmund zum Ausdruck kommen. Daher planen die Sozialdemokraten am Donnerstagvormittag eine Unterschriftenaktion mit Karten, auf denen die Wittmunder ihren Protest zum Ausdruck bringen können. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich in der Zeit zwischen 10 Uhr und 12 Uhr auf dem Marktplatz gegen das Betreuungsgeld auszusprechen. Anschließend werden diese an einem Luftballon befestigt und steigen gelassen. „Wir sind sicher, dass die bundesweit stattfindenden Proteste auch in Berlin gehört werden“, so Knoblich und Heymann abschließend.