Jusos fordern Glasfaserkabel statt Funktechnik – Landkreis als Vermieter
Die Jusos Wittmund fordern den Landkreis auf, die vom Bund für den Breitbandausbau zur Verfügung gestellten Mittel in Erdkabel zu investieren und auf drahtlose Technik weitestgehend zu verzichten.

Im Rahmen des 2,7 Milliarden Euro schweren Bundesförderungsprogrammes wurden den Landkreisen Wittmund, Leer, Friesland, Emsland und Northeim Mittel für den Breitbandausbau zugesichert. „Wenn sich der ländliche Raum in Infrastrukturfragen nicht vollständig abhängen lassen will, muss die Zeit der Kompromisse ein Ende haben“, erläutert der Juso-Kreisverbandsvorsitzende Kai-Uwe Lassowski den Vorstoß zugunsten der Glasfasertechnologie. Zu lange habe man sich in einigen Ortschaften schon mit Notlösungen zufriedengeben müssen. „Das schadet nicht nur dem Wirtschaftsstandort, sondern geht auch zulasten der Lebensqualität“, geben die Jusos zu bedenken. Die Region habe „bereits jetzt Schwierigkeiten, qualifizierten Nachwuchs langfristig zu binden“, so Lassowski. Dies habe auch mit der Attraktivität der Region zu tun. „Jungen Menschen wird hier einfach zu wenig geboten. Das lässt sich nicht von heute auf morgen ändern – aber wir können heute die Weichen für die Zukunft stellen“, fordert der Vorsitzende in einer Pressemitteilung. Diese sehe er unter anderem in der Glasfasertechnik. „Die Jusos Wittmund haben bereits auf dem SPD-Kreisparteitag im vergangenen Mai einen Antrag gestellt, Förderungen beim Straßenbau mit der Auflage zu verbinden, ausreichende Glasfasernetze zu verlegen“, ergänzt sein Stellvertreter Sören Mandel. Wichtig sei jetzt, so die Jusos, dass alle Modelle zeitnah geprüft würden. Die Jusos favorisieren ein glasfasergebundenes Betreibermodell in Hand des Landkreises. Dabei bleibe der Landkreis Eigentümer des Netzes und ein langfristiger, aber nachhaltiger Kapitalrückfluss erfolge, indem der Landkreis das Netz verpachte. „Auch bei Bedarfserweiterung ist der Landkreis dann in der Lage, eigenständig zu entscheiden, wo das Netz zusätzlich ausgebaut werden muss. So behält der Kreis die Kontrolle über das Netz und dessen Ausbau“, so Sören Mandel abschließend.