Am 2. November 2017 besuchte die neu gewählte Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller das Taktische Luftwaffengeschwader 71 "Richthofen“ in Wittmund, wo ihr der stellvertretende Kommodore OTL Gero Finke den Standort vorstellte und den Flughafen zeigte.

„Das Geschwader steht vor großen Herausforderungen. Der Umbau der Start- und Landebahn und die Arbeitszeitenregelungen der Soldaten, sind nur einige der Themen, mit denen ich mich in der 19. Legislaturperiode beschäftigen werde“, sagte Siemtje Möller. „Es ist wichtig, dass die Soldaten wissen, wie es mit ihrem Standort weitergeht.“
Der Umbau des Flughafens, der nach und nach, quasi mosaik-artig vorangeht, um die Arbeitsfähigkeit am Standort sicherzustellen, wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Der Umbau der Start- und Landebahn wurde mehrfach verschoben und wurde in Abhängigkeit zum Taktischen Luftwaffen-geschwader 33 in Büchel gebracht. Ein Baubeginn kann also erst in ca. 5 Jahren stattfinden, erfuhr Siemtje Möller direkt vor Ort. Sämtliche Baumaßnahmen, die von Flugbetrieblicher Relevanz sind, sind in Abhängigkeit der Fertigstellung des Luftrechtlichen Genehmigungsverfahrens zu sehen. Andere Baumaßnahmen, die davon nicht betroffen sind, wie beispielsweise die Wache, können früher, laut Ministerium bereits 2019, in Angriff genommen werden. Nun gelte es, mindestens diesen Termin zu halten, forderte Siemtje Möller. Weitere Verschiebungen seien nicht hinnehmbar.
Eine der Aufgaben des Geschwaders ist der sogenannte Quick Reaction Alert (QRA), also eine Alarmrotte. Dies bedeutet, dass das Geschwader einen bestimmten Luftraum überwacht und im Notfall schnell reagieren kann, also das Waffensystem EUROFIGHTER Tornados losschicken kann. Das QRA ist ein Teil der Landes- und Bündnisverteidigung, dem sich Deutschland als Teil der NATO verpflichtet hat.

Vor Ort findet außerdem ein Teil der Basisausbildung der Piloten statt. Diese Ausbildung verläuft in Wittmund sehr erfolgreich. Außerdem ist die Truppe durch die zivile Ausbildungswerkstatt in der Bevölkerung Ost-Frieslands fest verankert.

Kontrovers wurde auch die derzeitige EU-Arbeitszeitregelung diskutiert. Gero Finke berichtete, dass Soldaten so bereits mit zwei 24 Stunden Schichten für das QRA ihre maximal erlaubte wöchentliche Arbeitszeit von 48h erreicht haben. Nach solchen langen Schichten gibt es Ausgleichszeiten und dann bleibt kaum noch Zeit um das reguläre Flugtraining zur Aufrechterhaltung der Lizenzen zu absolvieren.

Am Standort arbeiten 717 Soldatinnen und Soldaten sowie ca. 150 Zivilisten. Bisher gibt es keine Nachwuchssorgen. „Ich möchte Ansprechpartnerin der Soldaten vor Ort sein. Und natürlich werde ich im Verteidigungsministerium nachhaken, damit die Umbauarbeiten möglichst zügig und reibungslos vorangehen.“ So Siemtje Möller abschließend.