Die Sicherung und Stärkung der Schulstandorte und des Wittmunder Krankenhauses standen ganz oben auf der umfangreichen Tagesordnung der diesjährigen gemeinsamen Klausurtagung der SPD Kreistagsfraktion und Kreisvorstandes Wittmund, die wieder in Bad Zwischenahn statt fand. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Karin Evers-Meyer und Landtagsabgeordneten Olaf Lies diskutierten die Sozialdemokraten zwei Tage über Bildungs- und aktueller Kreispolitik. Zeitweise war auch der 1. Kreisrat Matthias Köring zu Gast auf der Tagung.

Gerade aktuell habe das Ergebnis der neuen PISA Studie gezeigt, dass das von der CDU eingeführte dreigliedrige Schulsystem verhindere, dass alle Schüler unabhängig von der sozialen Herkunft die gleichen Bildungschancen hätten. Die SPD Wittmund setze in der Schulpolitik dagegen auf Zukunft. Dazu gehörten der Ausbau der Ganztagsschulen mit einem verpflichtenden Angebot, die Wiedereinführung der Schulmittelfreiheit sowie die Abschaffung der Studiengebühren. Fraktionsvorsitzender Heinz Buss: „ Wer es ernst meint mit Chancengleichheit, muss kostenlose Bildung für Kinder und junge Menschen ermöglichen.“ Der SPD Kreisvorsitzende Holger Heymann betonte in seinem Referat über das von der Landespartei entwickelte Konzept „Eintrittskarte Zukunft“, das es geradezu grotesk sei, dass die Landesregierung das Ergebnis der PISA Studie auch noch als Erfolg verkaufe. Wenn das Land fit werden soll für die Zukunft, so Heymann, brauche man Bildungschancen, die nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig seien. Interessiert und aufmerksam betrachte die SPD Kreisfraktion, die Überlegungen in anderen Kreisen zur Errichtung von Gesamtschulen. Man müsse auf der Hut sein, so die einhellige Meinung der Sozialdemokraten, dass die Schulen des Landkreises auch künftig struktursicher sind. Nach Meinung vom stv. Kreisvorsitzenden Focko Saathoff seien Verwaltung, Politik, Schule und Eltern gleichermaßen gefordert, Überlegungen zur Weiterentwicklung der aktuellen Schulsituation anzustellen. Das Schulangebot im Landkreis müsse attraktiv bleiben, um langfristig beständig bleiben zu können.

Mit Nachdruck setzen sich die Kreistagsabgeordneten für die Stärkung und qualitativer Verbesserung des Wittmunder Krankenhauses ein. Ein richtiger Schritt sei die Verbesserung des medizinischen Angebotes in die Ausstattung des Krankenhauses. Hier sei die Landesregierung schon wiederholt aufgefordert worden, die notwendigen Investitionen bereit zu stellen. Nur so könne das Wittmunder Krankenhaus seinen wichtigen Versorgungsauftrag für die Bürgerinnen und Bürger der Region sicherstellen. Gemeinsam berieten die Sozialdemokraten die politischen Planungen für die 2. Hälfte der Wahlperiode. Hier werde man, so Heinz Buss, konstruktiv und ruhig weiter mit dem Koalitionspartner zum Wohl des Landkreises zusammen arbeiten. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit könnten sich sehen lassen, diese habe sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für den Landkreis bewährt.