Finanzamt: SPD fühlt sich überrumpelt
"Das hat uns schon überrumpelt", so SPD Ortsvereinsvorsitzender Olaf Wagner zur beschlossenen Fusion der Finanzämter Aurich und Wittmund.
Auf der jüngsten Vorstandssitzung fanden die Genossen denn auch deutliche Worte und sahen in der Herabstufung des Finanzamtes Wittmund zur Nebenstelle eine deutliche Schwächung des ländlichen Raumes zu Lasten der Kreisstadt und des Landkreises Wittmund.
Margret und Klaus Cornelius forderten die örtliche SPD dazu auf, sich gegen weitere Fusions- und Strukturänderungspläne aus Hannover zu wappnen und politisch gegenzuhalten. Der Landkreis Wittmund laufe sonst Gefahr, immer weiter abgehängt zu werden.
Dies sagte Olaf Wagner zu, er werde umgehend Kontakt mit der Personalvertretung des Finanzamtes Wittmund aufnehmen, um sich über die tatsächlichen Auswirkungen der Fusion zu informieren. Es sei schließlich nicht glaubwürdig vom Finanzminister Reinhold Hilbers zu sagen, dass die Organisation und die Zahl der Arbeitsplätze in Wittmund unverändert blieben. Dann hätte Hannover es ja bei der jetzigen Organisationsform belassen können.
Der SPD Kreisfraktionsvorsitzende Heinz Buss riet den Genossen des Ortsvereines, sich gemeinsam mit der Kreistagsfraktion zu informieren, ob es in Hannover weitere Fusionspläne gäbe, die den Landkreis Wittmund beträfen. Zwar sei auch z.B. für das Amtsgericht eine Standortgarantie abgegeben worden, aber eine Herabstufung der Stellen in den Ämtern, ob Finanzamt, Amtsgericht oder anderer Behörden, führe zwangsläufig zu einer geringeren Attraktivität, sich auf diese Stellen zu bewerben. Für junge Fachkräfte, die wir in der ländlichen Region dringend brauchen, bedeute eine Zweigstelle immer ein Arbeitsplatz mit einer geringeren Bezahlung und Beförderungschancen.
Die SPD Kreistagsfraktion werde sich daher innerhalb ihrer Mehrheitsgruppe im Kreistag dafür einsetzen, in ihrer geplanten Resolution auf die Gefahr der strukturellen Schwächung der ländlichen Region hinzuweisen. Das gleiche Engagement gelte auch für die immer noch in der Schublade vorhandenen Pläne zur Kreisreform. Hier werde man auch die Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg im Kreistag suchen.
Ortsvereinsvorsitzender Olaf Wagner: " Wittmund darf auf lange Sicht nicht zu den Verlierern bei den Fusionsplänen aus Hannover gehören, wir werden uns gemeinsam mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dagegen wehren."